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Das (Pfingst-)Sportfest

Was machte und macht den Reiz aus, den dieses Sportfest auf viele Menschen von nah und fern ausübte und ausübt? Heute ist es sicher das attraktive Programm, das der Vorstand jedes Jahr zusammenstellt. Die "Höhner", die "Bläck Fööss" und andere bekannte Unterhaltungskünstler sind schon mehrmals an Pfingstsportfesten aufgetreten. In der Vergangenheit waren es jedoch nicht die Stars, die Menschen zur Höhe zogen. Trotzdem war es,wie Erich Schreiber bemerkt, für alle ein Fest der Superlative.

Erich Schreiber:

"Das Sportfest auf der Höhe war für uns ein Fest der Superlative. Alles, was laufen konnte, ging an den Pfingsttagen zum Sportfest. Hier war echt was los. Eine eigene tolle Fußballmannschaft mit Fußballstars, die in unseren Augen weit über das normale Mittelmaß hinausgewachsen war. Dazu kamen westdeutsche Spitzenmannschaften als Gäste; sogar Nationalspieler waren dabei.

Rund um den Sportplatz standen Zuschauer, man hatte Mühe, einen Platz zu bekommen. Abends im Tanzzelt ging es hoch her. Hier war Stimmung bis in den Morgen. Ich habe über 30 Jahre Tanzmusik dort gemacht und Stimmung, Himor und derbe Originale erlebt. Hier einige kleine Episoden:

Durch ein Mißverständnis hatten wir nicht die gleichen Noten aufgeschlagen. Es klang furchtbar, zumal wir noch in verschiedenen Tonarten spielten. Wir wollten aufhören und die Noten richtig sortieren. Alle im Zelt schrien: "Weitermachen, weitermachen!" Als dann unser Saxophonist aufstand und bekannt machte, das sei der neue "Willsäus-Marsch" und er sei das beste Mittel gegen das Wühlen der Wildschweine, machten alle diesen Spaß begeistert mit. Man schlug gemeinsam auf Becken und Trommeln, und die Musikanten überboten sich gegenseitig im Falschspielen. Das ganze Publikum geriet in Ekstase. Noch jahrelang mussten wir diesen Spaß nach Mitternach wiederholen.

Der Aufbau des Festzeltes war eine gewaltige Arbeit. Es war aus einfachem Stangenholz gebaut, von dem man ja genug hatte. Die Mittelstreben konnte man mit den Händen erreichen. Auf diese Stangen wurden hin und wieder für kurze Zeit Besoffene gelegt. Es hieß dann: "Die mossen es usloofen on jetz druen". Natürlich passierte dabei keinem etwas, es war ein derber Jux."

 

 

Wieso eigentlich? Wie sieht es aus mit der Geschichte des Sportfests?

Aus den ersten Jahren des Sportvereis (1921-1925) gibt es keine Nachricht über ein Sportfest? War man damals nicht in der Lage oder nicht in der Stimmung, ein solches Fest zu feiern? Wir wissen es nicht.

Nach der Neugründung 1928 allerdings wurde schon im nächsten Jahr, und zwar am 4. August 1929, das erste Stiftungsfest des Vereins gefeiert. Der Protokollant des Vereins schreibt:

"Das 1. Stiftungsfest war der Höhepunkt des ersten Vereinsjahres. Diesmal war der Wettergott gnädiger und trotzdem Samstag noch der Donner grollte, war Sonntag das herrlichste Wetter. Als Festredner war Willy Müller aus Remscheid rübergekommen, der sich seiner Aufgabe auch aufs beste erledigte. Es waren folgende Vereine erschienen: Wingenbach, Mühleip, Merten, Hochwald, Schönenbach, Halft, Dattenfeld, Hennef."

Auch im nächsten Jahr feierte man ein Sportfest, am 17. August. Dieses Fest wurde zu einem sportlichen Höhepunkt, denn neben Fußballspielen fanden umfangreiche leichtathletische Wettkämpfe statt, wie der Bericht aus einer Zeitung dieser Tage zeigt.

Daneben wurde am Abend natürlich auch gefeiert. Dabei tauchte erstmals ein Problem auf, das auch in späteren Jahren wiederholt gelöst werden musste. Der Vereinswirt Peter Müller lehnte die Übernahme des Zeltes ab, an seine Stelle trat Gestwirt Seinsch aus Ober-Rieferath, der dem Verein 100 Mark Entschädigung zahlte. Auch Lehrer Lazer berichtet in der Schulchronik, das Sportfest sei ein ganzer Erfolg für die Höhe gewesen. Seminarlehrer Heer aus Siegburg, der früher (1900-1903) an der Schule Höhe tätig war, habe die Festrede gehalten.

Beim nächsten Sportfest am 2. August 1931 spielte erstmals das Oelerother Blasorchester. Premiere hatte auch eine Einrichtung, die in den nächsten Jahren immer wieder weitergeführt wurde: eine Verlosung. Auf diese Weise gelang es, stets einen Gewinn zu machen.

Zum ersten Mal heißt es 1933 im Protokollbuch des Vereins: "Rückblick auf unser Sportfest an den beiden Pfingsttagen". Von 1933 also datiert die Feier des Sportfestes an Pfingsten. Schon damals wurde vermerkt:

"Das Fest verlief unter großer Beteiligung".

1936 heißt es: "Der allgemeine Besuch des Festes war bedeutend geringer als in den Vorjahren. Das war hauptsächlich darauf zurückzuführen, weil an gleichen Tagen der MGV Otersbach auch ein Zeltffest hatte." Konkurrenz spielte also damals auch eine große Rolle!

1937: "Der allgemeine Besuch des Festes war nicht befriedigend, welches den schlechten Witterungsverhältnissen zuzuschreiben war."

1938: 10jähriges Stiftungsfest an Pfingsten. "Trotz ungünstiger Witterung war ein starkter Besuch zu verzeichnen."

Nachdem der 2. Weltkrieg vorbei war und die größten Schwierigkeiten nach dem Neubeginn überwunden waren, entstand in zaghaften Anfängen auch das Pfings-Sportfest wieder. Schon 1946 wurde es erstmals wieder geferiert: neben den sportlichen Veranstaltungen war an beiden Tagen Tanz im Freien. Man wusste sich eben zu helfen und nahm natürlich jede Gelegenheit der Zerstreuung und Ablenkung von der Alltagsnot dankbar wahr. Höhepunkt der ersten Feste nach dem Krieg war immer die Versteigerung einer Buttercremetorte. Die "amerikanische" Versteigerung dieser "Kalorienbombe" trieb den preis in astronomische Höhen und brachte damit der notleidenden Kasse eine schöne Stärkung.

1948 fanden die Besucher erstmals einen Wurf- und Verlosungsstand vor, natürlich nicht kommerziell betrieben, sondern von Vereinsmitgliedern betreut, wie auch die Kinderbetreuung und -belustigung während der Spiele.

Erstmals wurde 1953 zum 25-jährigen Stiftungsfest (damals hieß der Verein noch SV Höhe 1928), das alles bis dahin Gewesene übertraf, eine Festschrift herausgegeben. Auch wurden einige verdiente Mitglieder mit der goldenen Ehrennadel des Westdeutschen Fußball-Verbandes ausgezeichnet: Johann Müller, Altenherfen; Peter Müller, Altenherfen; Peter Schiefen, Rieferath und Willi Stommel, Lüttershausen.

Von 1954 weiß der Chronist zu berichten: "An beiden Tagen sprach der Gründer des Vereins, Willy Müller, Gutmannseichen, beigeisternde Worte zu den zahlreich Erschienenen, die in wunderbarer Harmonie zwei schöne Festtage verlebten. Auch finanziell war die Veranstaltung ein voller Erfolg."

1957 hatte der Vereinswirt ein größeres Zelt aufgestellt, das trotzdem an beiden Tagen überfüllt war. - Es war eben für die Menschen auch im Sieg- und Bröltal immer noch selbstverständlich: "Pfingsten gehen wir zur Höhe!"

30 Jahre SV Höhe hieß es 1958! Das Protokollbuch vermerkt:

"Aus allen Richtungen kamen die Besucher und füllten den Sportplatz und später das Festzelt, das eine wahre Bestürmung auszuhalten hatte. Eine starke Unruhe brachte zur späten Nachtstunde ein starkes Unwetter, welches das Zelt in ein Wassermeer verwandelte und alle Besucher fluchtartig nach Hause trieb. Dank ausgezeichneter Organisation kam es zu keinen Unfällen."

Ein Jahr später endete eine lange Tradition. Der Vereinswirt konnte kein Zelt aufstellen und auch nicht den Ausschank im geliehenen Zelt übernehmen. Selbstverständlich fand man eine Lösung: Das Zelt wurde vom Verein gemietet und von den Mitgliedern aufgestellt; die Bewirtung übernahm Peter Steffens aus Nieder-Ottersbach, der das auch bis 1964 fotführte.

Zum Sportfest 1959 sei einmal wieder aus der Schulchronik zitiert:

"Einige hundert Menschen fanden sich am Nachmittage auf dem Sportplatz ein und erfreuten sich am Abend im Festzelt. Leider endeten beide Pfingsttage in Schlägereien. Gottlob nahmen sie nicht die Ausmaße einer Zeltschlacht an, obwohl es gerade am Montag einen gefährlich Verletzten gab. Im allgemeinen darf ich jedoch sagen, dass die Höher Bevölkerung sehr ruhig ist und fast nie an diesen Schlägereien beteiligt ist. Meist haben sie ihre Urheber in den fremden Festgästen, unter denen sich besonders einige Typen von Wilberhofen immer wieder unangenehm bemerkbar machen."

Durch die Umbenennung des Vereins in SV Höhe 1921 konnte 1961 schon 3 Jahre nach dem 30jährigen Jubiläum das 40. Stiftungsfest gefeiert werden. Erstmals wurde drei Tage lang gefeiert, indem man am Samstag mit einem Festkommers begann. Die Damen des Vereins hatten ganz Altenherfen mit Triumphbögen und Birken geschmückt. Musikalisch gestaltet wurde der Festkommers durch die Feuerwehrkapelle Much und den MGV Ottersbach. Besonders geehrt wurde Johann Müller für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender des Vereins. Nach strömendem Regen am Samstag glichen Festplatz und Sportplatz einem gepflügten Acker. Durch den Einsatz aller verfügbaren Kräfte und durch reichliches Anfahren von Kohleasche und Sägemehl war bis zum Mittag aber alles wieder in Ordnung.

Nachdem 1965 der Festwirt Peter Steffens die Übernahme des Festes abgelehnt hatte, wagte der Verein ein großes Risiko. Er betrieb das ganze Fest einschließlich Ausschank in eigener Regie. Der große Erfolg führte dazu, dass dies nun schon 30 Jahre lang in ähnlicher Form weitergeführt worden ist. Dieses Fest bildet seitdem das finanzielle Rückgrat des Vereins.

Beim Sportfest 1966 wurde erstmalig ein Alte-Herren-Turnier durchgeführt, das der SV 09 Eitorf gewinnen konnte.

Im Kapitel zu den vergangenen Vereinsjubiläen, die allesamt im Rahmen der Pfingstsportfeste gefeiert wurden, haben wir von den besonderen Anstrengungen des Vereins berichtet, durch attraktive Sport-, vor allem aber Rahmenprgramme auf sich aufmerksam zu machen und wahre Besucherströme nach Altenherfen zu locken. Im Laufe der Jahre legen sich zwar weniger Bewohner der Dörfer der oberen Höhe die Pflicht auf, das Pfingstsporfest zu besuchen. Dies war in früheren Zeiten sicher anders. Es gab kaum einen Haushalt, kaum eine Familie, die nicht mindestens einen Tag oder einen Abend rund um den Sportplatz oder im Festzelt verbrachte. In Zeiten großer Mobilität wird dies aber durch Besucher aus den Städten und Dörfern des Sieg- und Bröltals ausgeglichen. Natürlich werden die Erfolge der Pfingstsportfeste, vor allem in finanzieller Hinsicht, von verschiedenen Faktoren beeinflusst. In erster Linie muss uns Petrus trockenes, sonniges Wetter bescheren, ferner müssen die Programme "Zugnummern" enthalten, also Künstler und Musikgruppen, die möglichst aus Funk und Fernsehen bereits bekannt sind. Wir wollen dies an Beispielen aus den vergangenen 10 Jahren noch einmal deutlich machen und haben die Plakate aus den Hahren 1987 und 1992 abgedruckt.

Die Presse berichtete in aller Regel überschwenglich über die Aktivitäten unseres kleinen Vereinsvölkchen. Es kam immer wieder zum Ausduck, dass in Altenherfen zu Pfingsten nicht ein gewöhnliches Sportfest stattfindet, sondern ein stimmungsvolles Volksfest. Die abgedruckten Schlagzeilen der Presseartikel geben ein beredtes Zeugnis hiervon.

Eine Heerschar freiwilliger Helfer gilt es allerdings jedes Jahr zu motivieren. Dies geht auch bei uns nicht ohne "Holprigkeiten". Auch die unmittelbaren Anwohner, Grundstücksbesitzer und Landwirte bedürfen einer kontinuierlichen "Pflege", denn ihnen wird das eine odere andere Opfer zugemutet und manche Spuren sind noch Monate nach Pfingsten zu sehen. Ohne das Mitwirken aller, vom Zeltaufbau über die harten Tage und Nächte an Pfingsttagen bis zum Zeltabbruch wäre ein solches Fest gar nicht durchführbar. Dieser Tatsache sind sich die Vereinsmitglieder bewusst. Schließlich wissen sie auch, dass der Verein sich nur durch die Erträge aus dem Pfingstsportfest trägt, und bei interessierten jungen Spielern anderer Vereine einen gewissen Wechselanreiz ausübt. Aber bei allem Einsatz, bei aller Anspannung und bei aller Anstrenung - die Mitglieder sind ganz selten von der prallen lebensfreude und Lebenslust, die Pfingsten im Festzelt und am Sportplatz um sich greift, ausgeschlossen worden. Wir behaupten sogar, es ist noch niemand zu kurz gekommen. Dies sollte gleichzeitig Ansporn und Anreiz sein, die von den Vätern geerbte Tradition fortzusetzen.